#2 Butterbrot

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#2 Butterbrot
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Ich reise gerne in andere Länder und tauche in fremde Kulturen und Bräuche ein. Wenn ich auf meinen Reisen Deutsche treffe kommt früher oder später immer die Frage, was wir im Ausland an der Heimat vermissen. Und die meisten sagen: „Ich vermisse ein richtig schönes deutsches Brot!“ Doch warum ist das so und was ist der Unterschied zum französischen Baguette oder zum italienischen Ciabatta?
Erstens ist die deutsche Brotkultur so alt, dass die UNESCO sie 2014 als Weltkulturerbe anerkannt hat. Mit über 3000 eingetragenen Brotsorten gehört Deutschland zu DEM Brot-Land mit den meisten Variationen. Und das ist schon der zweite Punkt. Wenn man nicht aus Deutschland kommen, ist es vielleicht schwer zu verstehen, warum etwas so Einfaches wie Brot und Butter die Loyalität und die Mägen einer ganzen Nation erobern konnte. Die Wahrheit ist, dass das verwendete Brot selten das übliche Weiß- oder Schwarzbrot ist, an das andere Länder gewöhnt sind. Stattdessen verwenden die Deutschen geschmacksintensivere Brotsorten wie Sauerteig, Roggen, Pumpernickel und ein schweres Brot namens “Vollkornbrot”, welches reich an Körnern und Samen ist. Alle diese Brote bieten einen anderen Geschmack und eine andere Textur, die mit jedem Belag kombiniert werden können.

Man findet Brot in jedem Supermarkt, Discounter oder Backshop. Aber in einer klassischen Bäckerei werden Brote und Brötchen frisch gebacken und genießen trotz höherer Preise das Vertrauen der Kunden.

Und drittens bleibt das Brot so beliebt aufgrund seiner Einfachheit und seiner Anpassungsfähigkeit. Wusstet ihr, dass es sogar einen Deutschen Butterbrottag gibt? Er findet jedes Jahr am 25. September statt. Der Deutsche Butterbrottag wurde 1999 von der Marketingorganisation der deutschen Agrarwirtschaft ins Leben gerufen.

An diesem Tag wird das beliebte deutsche Grundnahrungsmittel Butterbrot gefeiert. Obwohl Butterbrot nach einer eher faden Mahlzeit klingt, ist es in Wirklichkeit eine tolle Grundlage für jede Art von Mahlzeit. Ob man nun ein leichtes Frühstück mit Marmelade auf Toast oder ein herzhaftes Abendessen mit Wurst und Gurke auf Butterbrot zu sich nehmen möchte, man wird immer mit Brot und Butter beginnen. Und das ist immer ein guter Anfang.

Die Deutschen wertschätzen ihr Brot auch in ihrer Sprache. In der sogenannten Brotzeit am Vormittag genießt man sein zweites Frühstück. Währenddessen essen die Kinder in den Schulen ihre Pausenbrote. Am Ende des Tages sind ihre Brotbüchsen völlig leer, nur die Brotrinde bleibt manchmal übrig. Zum Abendbrot isst man in Deutschland auch oft kalt. Der Brotaufstrich kann variieren.

Inzwischen ist es aber auch einfacher, Fertiggerichte zuzubereiten oder zu bestellen. Außerdem werde „böse“ Kohlenhydrate im Brot oft mit Ei, Müsli oder Joghurt ersetzt. Doch auch da hat man sich bereits Lösungen einfallen lassen: Low Carb Brot, Eiweißbrot, Vitalbrot, Fitnessbrot. Egal in welcher Form und Farbe – Brot wird für lange Zeit das Grundnahrungsmittel in Deutschland bleiben.

Übrigens, wenn ich im Ausland Deutsche frage, was sie vermissen, dann ist das zweite Lieblingsnahrungsmittel der Döner. Doch das ist ein anderes Thema.

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