Fasching, am 28. Februar, ist ein religiöses Fest, das Freude, Spaß, Umzüge, Kostüme und eine Gelegenheit bietet, aus dem Trott des Alltags auszubrechen. Der Fasching beginnt schon Mitte November, dauert bis Februar und endet mit einem Paukenschlag. Und ja, damit meine ich einen Karneval, bei dem die Menschen bis zum Umfallen feiern. Am Tag des Karnevals kann man sich verkleiden und eine Maske tragen, auf der Straße tanzen, an einem lustigen Sketch teilnehmen oder einen Maskenball besuchen! Es geht darum, sich gegen die Machthaber aufzulehnen, von denen man sich in irgendeiner Weise unterdrückt fühlt, und den Tag so gut wie möglich zu genießen.
Die deutsche Faschingszeit wird auch als “fünfte Jahreszeit” bezeichnet und gilt in der heutigen Zeit als ein Fest, mit dem man das Ende des Winters feiert. Ursprünglich wurde der Fasching jedoch nicht aus diesem Grund gefeiert. Das Fest gibt es schon seit der vor-römischen Zeit und galt als eine Zeit, in der die Menschen frei sein und ihr Leben genießen konnten. Das heißt, sie mussten nur Aktivitäten veranstalten, bei denen es darum ging, Spaß zu haben. Der Faktor “Spaß” bedeutete jedoch nicht nur die Durchführung von Karnevalsveranstaltungen. Im Mittelalter wurde das Fest genutzt, um sich über die unterdrückerischen Herrscher der Region lustig zu machen und auf ihre Schwächen hinzuweisen. Aus diesem Grund verkleideten sich alle Karnevalisten und trugen Masken, um ihre Identität zu verbergen. Wurden sie dabei erwischt, wie sie sich über die Herrscher lustig machten, war die Todesstrafe vorprogrammiert. Zu den faszinierenden Bräuchen des Festes gehören die Übergabe der Stadtschlüssel an einen Narrenrat oder die Überlassung der Herrschaft an die Frauen für einen Tag. In einigen Regionen wurde eine Parade zu Ehren der Frauen veranstaltet.
Offiziell beginnt das Fest in der 11. Stunde des 11. Tages im 11. Monat des Jahres. Als Kinder haben wir die Schule geschmückt und Pfannkuchen gegessen. Die Pfannkuchen waren gefüllt mit leckerer Marmelade. Aber Vorsicht! Eine Tradition ist es, einige Pfannkuchen auch mit scharfem Senf zu füllen. So beginnt die Faschingszeit mit einem lustigen Streich. Fasching hat zwar mehrere große Tage und lokale Traditionen, aber der Rosenmontagsumzug ist einer der wichtigsten. Und man darf den christlichen Bezug nicht vergessen, auch wenn viele Menschen inzwischen nicht mehr gläubig sind, beziehungsweise keinen großen Wert auf diese Konventionen legen. Am 11.11. ist der Tag des Heiligen Sankt Martin – deswegen gibt es auch Martinsumzüge – und die Fastenzeit bis Weihnachten beginnt. Das wird heute nicht mehr eingehalten. Nicht verwechseln mit der langen Fastenzeit für die Katholiken bis Ostern – das ist aber ein anderes Thema.
Kennt ihr den Unterschied zwischen Fasching und Karneval? Richtig, es gibt kaum einen.
Den Begriff Karneval benutzt man überwiegend im Rheinland. Die Städte Köln, Düsseldorf, Mainz und Aachen sind besonders bekannt für die ausgelassenen Feste rund um die Karnevalszeit. In Bayern, Thüringen und Brandenburg sagt man Fasching. In Sachsen ebenfalls. Ich sage auch Fasching, so bin ich es gewohnt. In der Schweiz sagt man Fastnacht. Außerhalb Europas wird ebenfalls gefeiert, in Südamerika, zum Beispiel Rio, Kolumbien und Argentinien, in den USA, eigentlich überall wo es Formen des Christentums gibt. Habt ihr schon mal die Umzüge in Rio gesehen? Die schönen Wagen, die Dekorationen und, nicht zu vergessen, die Tänzerinnen und Tänzer, die in ihren Kostümen die Mengen unterhalten. Aber Deutschland muss sich nicht verstecken. Der Kölner Rosenmontagszug ist einer der bekanntesten und größte Karnevalsumzüge Deutschland.
An Fasching wird traditionell Fett, Fleisch, Schmalz, Eier und Milchprodukte gegessen. Warum? Weil diese Nahrungsmittel während der Fastenzeit verboten sind. Ein letzter, großer Schmaus sozusagen.