Das August-Mond-Fest ist ein Fest, das in Griechenland am Tag des Vollmonds im August gefeiert wird. Dieses Jahr fällt es auf den 1. August. Der Augustmond ist der hellste Mond des Jahres, so hell, dass er fast mit der Sonne konkurriert. Dieser Tag läutet verschiedene Feste ein, von denen das am meisten erwartete die Olympischen Spiele sind. Die Olympischen Spiele wurden im antiken Olympia zu Ehren von Zeus, dem König der Götter, abgehalten. Sie wurden normalerweise im August durchgeführt und fanden alle vier Jahre statt. In der Neuzeit ist es jedoch Glückssache, ob die Eröffnungsnacht der Olympischen Spiele auf die Nacht des Augustmondes fällt.
Das August-Mond-Fest hat seine Wurzeln in der griechischen Mythologie. Es geht auf die Geschichte der Titanengöttin Selene zurück, die auch eines der griechischen Wörter für den Mond ist. Sie war als Titanengöttin des Mondes bekannt und durchquerte den Nachthimmel in ihrem silbernen Wagen – dem Mond -, der von zwei schneeweißen, geflügelten Pferden gezogen wurde. Selene hatte sich in Endymion verliebt, einen Hirtenprinzen, den Zeus in einen nicht enden wollenden Schlaf versetzt hatte. Sie besuchte jede Nacht Endymion, der in seiner Höhle auf dem Berg Latmos lag und sie gebar ihm schließlich fünfzig Töchter. Fragt mich bitte nicht, wie das passieren konnte. Diese 50 Töchter standen für die 50 Mondmonate der Olympiade, d. h. für vier Jahre, und wurden als Zeichen für den Beginn der Olympischen Spiele verwendet, die 776 v.u.Z. begannen.
Zu Beginn gab es nur den Stadionlauf. Die erste Aufzeichnung über einen Gewinner berichtete, dass Koroibos von Elis 776 v.u.Z. diesen Wettkampf gewann. Ob dies wirklich die ersten Olympischen Spiele waren, ist allerdings unklar. Die Möglichkeit besteht, dass schon viel früher die Festspiele abgehalten worden waren. Im Laufe der Zeit wurde der Sport immer wichtiger. Aus einer Amateurliga wurde eine Profiliga und die Athleten mussten für die Teilnahme an den Wettkämpfen über Jahre hart trainieren. So etwas braucht Zeit und jede Menge Geld. Die Unterschicht konnte da kaum mithalten und so waren es vor allem Sportler aus der Oberschicht, denen dieses Privileg vergönnt war. Ausnahmen bildeten arme Sportler, die einen reichen Investor gefunden hatten. Da der Sport nun immer mehr in den Fokus gerückt war, ist es nicht verwunderlich, dass auch mehr Disziplinen hinzukamen. Diverse Faust- und Ringkämpfe, der Fünfkampf, bestehend aus Diskuswurf, Weitsprung, Speerwerfen, Laufen und Ringen sowie verschiedene Pferdesportwettbewerbe wurden eingeführt. Gekämpft wurde im Übrigen immer nackt.
Zurück zu Heute: Das Vollmondfest im August ist der einzige Tag im Jahr, an dem Besucher nach Sonnenuntergang freien Eintritt zu den teilnehmenden archäologischen Stätten und Museen haben – eine Tradition, die 1996 begann. Einheimische und Touristen nutzen diese Gelegenheit, denn der Anblick des strahlend weißen Marmors der Akropolis, der im Mondlicht leuchtet, oder des tief stehenden Mondes über dem Poseidon-Tempel in Sounion ist ein unvergesslicher Anblick.
Wie bei den meisten Festen ist es eine Zeit, in der Einheimische und Touristen ihren Alltag verlassen und einfach einen Tag – oder in diesem Fall eine Nacht – voller Spaß haben. Abgesehen von den Stätten und Museen gibt es hunderte kostenlose Veranstaltungen, Theateraufführungen, Konzerte und vieles mehr – und das nicht nur in der Hauptstadt. Eine Reise nach Griechenland lohnt sich im Sommer also allemal! Ich muss euch aber warnen: Der August in Griechenland ist sehr heiß. Vermeidet die Mittagssonne, trinkt reichlich Flüssigkeiten und tragt eine Kopfbedeckung. Wenn ihr am Tag aufpasst, kann eurem Vollmondfest bei Nacht nichts mehr im Wege stehen!