Der Ada Lovelace Day am 13. Oktober hebt die Leistungen von Frauen in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik hervor. Es ist eher eine Veranstaltung als ein Feiertag. Sie wurde 2009 als Zelebrierung für Frauen in der Wissenschaft ins Leben gerufen und fördert Programme, die Mädchen und Frauen ermutigen, eine Karriere im Bereich MINT anzustreben. Doch woher kommt der Name?
Die 1815 geborene Ada Lovelace war die Tochter des berühmten romantischen Dichters Lord Byron. Dank ihrer privilegierten Erziehung hatte Ada Lovelace die Möglichkeit, Mathematik und Naturwissenschaften zu studieren, Fächer, die den meisten Mädchen und Frauen der damaligen Zeit verwehrt blieben. Die kluge junge Frau wurde von Charles Babbage, dem Erfinder der mechanischen Rechenmaschine, gefördert. Ihre Arbeit mit Babbage führte 1843 zur Veröffentlichung dessen, was heute als der erste Algorithmus anerkannt wird.
Obwohl sie ihn zu Lebzeiten nie getestet hat, gelten Lovelaces Kommentare und Notizen zu ihrer Übersetzung von Babbages Beschreibung seiner sogenannten Analytical Engine heute weithin als der erste Algorithmus. Mehr als hundert Jahre bevor sich Computer durchzusetzen begannen, schlug sie in ihren Theorien vor, dass Computer viel mehr als nur die Grundrechenarten beherrschen könnten. Babbage nannte sie die “Zauberin der Zahlen”, ein passender Name für die erste Computerprogrammiererin der Welt. Leider starb Lovelace im Alter von nur 36 Jahren an einer Krankheit, die wahrscheinlich Gebärmutterkrebs war.
Im Jahr 2009 rief die Technologin Suw Charman-Anderson den Ada Lovelace Day ins Leben, um die Aufmerksamkeit auf diese bahnbrechende Wissenschaftlerin zu lenken und die Leistungen von Frauen in MINT-Berufen zu fördern. Obwohl mehr als die Hälfte der Hochschulabschlüsse in den Vereinigten Staaten von Frauen erworben werden, sind weniger als ein Viertel davon in MINT-Fächern angesiedelt.
Befürworter der MINT-Bildung argumentieren, dass das Studium der Naturwissenschaften und der Mathematik Frauen bessere Karrierechancen bietet und der Wissenschaft durch die Einbeziehung verschiedener Perspektiven zugute kommt. Der Ada Lovelace Day soll die MINT-Bildung fördern und Lehrer, Forscher, Techniker, Befürworter und andere Personen ehren, die sich für die Bedeutung von Naturwissenschaften und Mathematik einsetzen.
Wenn ihr euch auf die Suche begebt, werdet ihr in allen Bereichen der Wissenschaft, Mathematik und Technologie auf erfolgreiche Frauen stoßen. Von Marie Curie über Ada Lovelace bis hin zu Chien-Shiung Wu haben Frauen bedeutende Beiträge in Mathematik, Physik und anderen Wissenschaften geleistet und Hindernisse überwunden, um ihre Träume zu verwirklichen.
Habt ihr schon einmal versucht, euren eigenen Computercode zu schreiben? Sucht euch am Ada Lovelace-Tag ein einfaches Tutorial oder besucht einen Workshop, um die grundlegenden Fähigkeiten zu erlernen, die ihr benötigt, um eine Website zu erstellen. Oder besucht einen Online-Kurs in einem anderen MINT Fach, es gibt sehr viele kostenlose Kurse. Die Türen stehen euch Damen offen – und das gilt natürlich auch für die Männer 😉
In Deutschland gibt es übrigens jährlich den Women’s Career Day: An verschiedenen Universitäten und Schulen gibt es spezielle Veranstaltungen die sich gezielt um die Gleichberechtigung von Mädchen in MINT-Karrieren bemühen. Mädchen und Jugendliche können sich an diesen Tagen ausprobieren, Kurse besuchen und sich beraten lassen.
Frauen entscheiden sich nach wie vor seltener für ein Studium von MINT-Fächern als Männer. Über die Jahre ist der Frauenanteil unter den Studienanfängerinnen und Studienanfängern im MINT-Bereich allerdings gestiegen: Lag er 2001 noch bei 30,8 %, so betrug er 2021 bereits 34,5 %. Immerhin! Welcher Studiengang hat die niedrigste Frauenquote?
Unterdurchschnittliche Frauenanteile konnten 2022 in den Studienbereichen Ingenieurwesen allgemein (21 %) und Informatik (20 %) festgestellt werden. Schlusslicht bildeten die Studienbereiche Elektrotechnik und Informationstechnik (15 %) sowie Verkehrstechnik, Nautik (13 %). Wenn wir nur im Bereich Studium bleiben, so ist der größte Frauenanteil in den Zweigen Medizin, Bildung und Soziales.