#42 Samhain

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#42 Samhain
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Um diese Jahreszeit dreht sich vieles natürlich um Halloween, aber ich will euch ein anderes Festvorstellen, und zwar Samhain. Obwohl sich die Halloween-Traditionen auf die Bräuche während Samhain zurückführen lassen, sind beide Feste unterschiedlich. Samhain ist ein heidnisches Fest, während Halloween ein weltliches Fest ist.

Samhain, das bei Einbruch der Dunkelheit am 31. Oktober beginnt und bis zum Sonnenuntergang am 1. November eines jeden Jahres dauert, gilt als eines der wichtigsten Feste der alten keltischen Religion. Samhain gilt als die Zeit, in der die Götter für die Menschen sichtbar werden, und sie neigen dazu, ihren Anbetern Streiche zu spielen. Früher war dieser Tag ein Tag der Angst und der Gefahr. Opfer gehörten zu den wichtigsten Ritualen des Festes, da die Kelten glaubten, dass sie unerlässlich waren, um die Gefahren zu überwinden, die die Götter für sie bereithielten. Für die alten Kelten war Samhain ein landwirtschaftliches Fest, das den Zeitpunkt markierte, an dem der Sommer endete und die Menschen ihre Vorräte für den Winter auffüllten. Das Ende der Erntezeit galt auch als eine Zeit übernatürlicher Intensität, in der die Mächte der Finsternis auf der Erde wandelten.

Die Menschen errichteten große Freudenfeuer in der Hoffnung, die Götter zu erfreuen, die im Gegenzug ihr Vieh und ihre Ernte beschützen würden. Es ist auch ein Fest der Trennung von Sommer und Winter, von Licht und Dunkelheit. Man glaubte, dass die normale Ordnung des Universums während Samhain außer Kraft gesetzt ist. Die Barriere zwischen der physischen Welt und der Geisterwelt hörte an diesem Tag auf zu existieren, was die Kommunikation zwischen Menschen und Geistern ermöglichte. Um den Geistern zu entgehen, verkleideten sich die Kelten mit Tierköpfen, -häuten und -hörnern, damit die Geister sie als übernatürliche Wesen und nicht als Menschen ansahen. Tiere wurden geopfert, um die keltischen Gottheiten zu besänftigen, und die Menschen nahmen Kohlen aus dem zentralen Feuer der Freudenfeuer, um ihre Herde zu beleuchten.

Im 7. Jahrhundert schuf Papst Bonifatius IV. das Allerheiligenfest, das ein Jahrhundert später auf den 11. November verlegt wurde – es diente als christlicher Ersatz für Samhain. Zuvor wurde das Fest der Heiligen am Tag von All Hallows Eve oder Halloween gefeiert. Von den keltischen Regionen aus verbreitete sich der Feiertag allmählich in andere Gegenden. In den 1800er Jahren begann das Herbstfest, mit dem die saisonale Ernte gefeiert wurde, Halloween-Elemente zu enthalten, und irische Einwanderer, die vor der Kartoffelknappheit flohen, brachten viele Halloween-Traditionen nach Amerika, wodurch dieses Fest populär wurde. Einige Parallelen lassen sich durchaus heute wiederfinden.

1. Zu Samhain erzählte man sich Geschichten über den Toten, der aus der Unterwelt zurückkehrt, um Menschen zu verbrennen. Klingt doch sehr nach Zombies, oder?

2. Früher schnitzten die Iren dämonische Gesichter in Rüben, um böse Geister zu verscheuchen. Doch bevor es Rüben gab, enthaupteten keltische Krieger ihre Feinde und stellten ihre Köpfe in Dörfern auf, um die Menschen vor dem Bösen zu schützen. Habt ihr dieses Jahr schon Kürbisse geschnitzt?

3. Die Menschen im alten Irland trugen Kostüme und Masken, die sie als Geister verkleideten, um sich vor übernatürlichen Angriffen zu schützen. Heute geht es natürlich eher darum cool oder niedlich auszusehen.

4. Um 1500 verkleideten sich die Menschen in Irland, Schottland und Wales als dämonische Wesen und zogen von Tür zu Tür, um Lebensmittel für das Fest zu sammeln. Heute nennen wir das einfach “Trick or Treat”.

Eine Tradition, die zum Glück nicht mehr aktuell ist, sind Kinderopfer. Laut dem „Buch der Invasionen” opferten die Menschen zu Samhain zwei Drittel ihrer Kinder, Getreide und Milch für übernatürliche Kräfte. Puh, da haben wir ja Glück gehabt!

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