Jedes Jahr am 26. November feiert die Welt den sogenannten „Good Grief Day“ – um das Leben und das Vermächtnis eines der am meisten verehrten, legendären Cartoonisten Amerikas, Charles M. Schulz, zu ehren. Schulz ist vor allem als Autor der „Peanuts“-Comics bekannt, und seine Geschichten und Figuren haben der ganzen Welt grenzenlose Freude bereitet. Die Tatsache, dass seine Figuren – Snoopy, Charlie Brown und der Rest der Bande – dem Test der Zeit standgehalten haben, zeigt, wie einflussreich diese legendären Charaktere auf die globale Popkultur waren. Aber warum heißt der Tag „Good Grief“, also auf Deutsch „Tag der Trauer“? Es geht nicht um Trauer, sondern um den bekannten Ausruf von Charlie Brown: „Good Grief!“ Er wird in Deutschland mit „Meine Güte!“ „Großer Gott“ oder auch „Ach du grüne Neune!“ übersetzt.
Charles M. Schulz wurde am 26. November 1922 in Minneapolis, Minnesota, geboren. Sein Interesse an der Kunst wurde schon in seiner Kindheit deutlich: Er verbrachte seine Tage damit, sich die Werke von Pablo Picasso, Edward Hopper und Andrew Wyeth anzusehen, und entwickelte gleichzeitig eine Vorliebe für Cartoons. Als Kind zeichnete er Dutzende von Cartoons, entweder inspiriert von den Cartoons, die er bewunderte, oder von der Welt um ihn herum. Mit 15 Jahren schickte er eine seiner Zeichnungen an die wöchentliche Kolumne „Ripley’s Believe it or Not“, die zu seinem ersten veröffentlichten Cartoon wurde.
Nachdem er 1945 vom Militärdienst in Europa zurückgekehrt war, entwickelte er seine Karriere als Cartoonist weiter und brachte 1947 seine erste wöchentliche Serie heraus. Dieser Cartoon war „Li’l Folks“, der Vorläufer seines Hauptwerks. „Li’l Folks“ erregte 1950 die Aufmerksamkeit des Mega-Verlegers United Features Syndicate, der ihn bat, einen neuen wöchentlichen Comicstrip zu entwickeln. So wurde am 2. Oktober 1950 „Peanuts“ geboren. Die kultige Serie sollte später der am längsten laufende Comicstrip der Geschichte werden – sie lief bis zu Schulz’ Tod im Jahr 2000.
Während ihrer ursprünglichen Auflage wurden die „Peanuts“ in mehr als 2.600 Zeitungen veröffentlicht und erreichten eine Leserschaft von 335 Millionen in 75 Ländern. Schulz mochte den Titel „Peanuts“ anfangs nicht, da er der Meinung war, dass der Name nicht die Geschichten repräsentierte, die er erzählen wollte. In den „Peanuts“ kommen keine Erwachsenen vor, da Schulz ausschließlich aus der Perspektive von Kindern schreiben wollte. Schulz baute Charlie Browns Persönlichkeit auf seine eigene auf, während Snoopy das war, was er eigentlich sein wollte.
Warum sind die Peanuts nun so beliebt?
Die „Peanuts“ zelebrierten die Wildheit der kindlichen Fantasie und stellten eine heile Welt dar, die das Gegenteil der, manchmal traurigen und schädlichen, Umgebung der realen Welt war. Schulz schuf eine Welt, in die man sich flüchten konnte, wenn die Realität ein wenig unerträglich wurde. So wirkte Schulz’ heile Welt für viele wie eine Kuscheldecke. Am „Good Grief Day“ wird der Mann gefeiert, der dieses Universum Wirklichkeit werden ließ und so viele Leser auffing.
Es gibt keine Worte, die richtig ausdrücken können, welche Bedeutung Schulz’ Hauptwerk in der globalen Popkultur erlangt hat. Die „Peanuts“ mit ihrem unvergleichlichen Zeichenstil und ihren interessanten Persönlichkeiten haben es geschafft, mit ihrem wohltuenden Humor Kulturen zu überwinden. Und wer kann schon Snoopys süßem Lächeln, Charlie Browns liebenswerter – und doch nachvollziehbarer – Ängstlichkeit oder Schroeders musikalischem Genie widerstehen?
Es gibt keinen besseren Weg, den „Good Grief Day“ zu feiern, als ein Exemplar der „Peanuts“ in die Hand zu nehmen. Die „Peanuts“, die in verschiedenen Ausgaben erhältlich sind, sind ein Cartoon, den man einfach lesen muss, um seine Qualitäten zu schätzen. Es gibt auch mehrere kultige „Peanuts“-Fernsehserien und Specials, wie „A Charlie Brown Christmas“ und „It’s the Great Pumpkin Charlie Brown“. Und natürlich gibt es unzähligen Merchandise. Snoopy ist eine der bekanntesten Zeichentrickfiguren der Welt. Wenn ihr einen Snoopy-Artikel besitzt, tragt ihn heute mit Stolz, um eure Liebe für Schulz’ Werk zum Ausdruck zu bringen.