
Was rattert, ist giftig und wird jedes Jahr zum Ziel zahlreicher Jäger? Die Klapperschlange! Wusstet ihr, dass Klapperschlangen ihren Namen wegen ihrer Schwanzspitze erhalten haben, an der sich eine segmentierte Rassel befindet, die beim Vibrieren einen surrenden Ton erzeugt? Die charakteristische Rassel am Schwanz entsteht aus abgestorbenen Hautschuppen, die sich bei jedem Häutungsprozess ansammeln. Die Anzahl der Rasselglieder gibt jedoch nicht das Alter der Schlange an, da sie durch Verletzungen oder Abnutzung verloren gehen können. Klapperschlangen sind wunderschöne Geschöpfe, aber sie können sehr giftig sein und ihr Gift ist tödlich.
Seit jeher sind Schlangen ein erklärter Feind des Menschen. Einige Schlangenarten haben ein so starkes Gift, dass sie einen Menschen innerhalb von Minuten töten können, während andere recht harmlos sind. In der alten chinesischen Gesellschaft wurden Tiger und Schlangen als die beiden gefährlichsten Tiere in den Sümpfen und Bergen auf einen Sockel gestellt. Auch andere alte Kulturen wie Ägypten verehrten und fürchteten Schlangen, verehrten sie in Tempeln und benutzten sie als Fallen. Umgekehrt hat die Forschung herausgefunden, dass Schlangen, abgesehen von den großen Würgeschlangen, nicht aktiv nach Menschen jagen oder eine große Bedrohung darstellen. Sie laufen lieber vor den Menschen weg und greifen nur an, wenn sie erschreckt oder verletzt werden. Doch die Angst der Menschen vor diesem kleinen, aber tödlichen Tier hat dazu geführt, dass wir sie jagen und bei Sichtkontakt töten, was unsere Beziehung zu Schlangen bis heute prägt.
Historisch gesehen begann die erste Klapperschlangenjagd im Jahr 1958 in Sweetwater, Texas, USA. Sie war die Folge einer großen Anzahl von Klapperschlangen, die das Vieh und die Haustiere der Einwohner der Gemeinde töteten. Die Farmer und Rancher der Stadt erhoben sich und schlossen sich zusammen, um die Klapperschlangen auszurotten. Die Veranstaltung wurde bald auf andere Gemeinden ausgeweitet, in denen Klapperschlangen ein Ärgernis darstellten, und hat sich seitdem zu einem weithin gefeierten Ereignis entwickelt.
Heute geht es also nicht darum, die Klapperschlange zu zelebrieren, sondern es geht um die Jagd dieser Tiere. Der Rattlesnake Roundup Day hat sich im Laufe der Jahre zu einem unterhaltsamen Festival mit weiteren Veranstaltungen wie Kochwettbewerb, Karneval, Festumzug, geführten Jagden und Flohmarkt entwickelt. Ein großer Teil der gefangenen Klapperschlangen wird getötet und wegen ihres Fleisches und ihrer Haut verkauft, während einige wenige wieder in die Wildnis entlassen werden. Nach einer gründlichen Reinigung des Fleisches kann es auf verschiedene Arten zubereitet werden, wie etwa Grillen, Braten oder Kochen. Wichtig ist, das Fleisch vollständig durchzukochen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Im Laufe der Jahre haben die Befürworter des Tierschutzes jedoch dafür gesorgt, dass die Jagden in einigen Gebieten reduziert wurden, doch die Spaßveranstaltungen sind nach wie vor eine feste Größe. In Deutschland finden die traditionellen Klapperschlangen-Jagden hauptsächlich im Raum Göttingen statt. Diese Veranstaltungen sind Teil regionaler Brauchtumspflege, bei denen die Teilnehmer versuchen, mit verschiedenen Methoden die „Klapperschlangen“ zu fangen. Ihr wundert euch vielleicht, ob es in Deutschland Klapperschlangen gibt. Die Antwort lautet: Nein. Die Klapperschlangen-Jagden sind eher eine humorvolle Tradition oder ein Brauch, und beziehen sich nicht auf die echten Schlangenarten, die in Nordamerika vorkommen. In Deutschland handelt es sich meist um eine Art von Verkleidung oder Spiel, wobei „Klapperschlangen“ metaphorisch für etwas anderes steht.
Klapperschlangen sind hauptsächlich in Nordamerika anzutreffen, aber ihre Verbreitung erstreckt sich auch auf andere Länder. In Mexiko leben verschiedene Arten, darunter die Mexikanische Klapperschlange, die in vielen Regionen des Landes vorkommt. In Argentinien sind einige Arten in den trockenen und halbtrockenen Gebieten heimisch. Selbst in Kanada kann man die Westliche Klapperschlange finden, die in bestimmten Provinzen verbreitet ist. Diese Schlangen haben sich an trockene, felsige und wüstenartige Lebensräume angepasst. Klapperschlangen sind übrigens nicht generell als vom Aussterben bedroht eingestuft, aber ihr Status variiert je nach Art und Region. Außerdem sind sie aufgrund ihrer Rolle im Ökosystem wichtig, da sie helfen, die Populationen von Nagetieren und anderen kleinen Tieren zu kontrollieren. Schutzmaßnahmen und Aufklärung sind entscheidend, um ihre Bestände in gefährdeten Gebieten zu erhalten.