#116 Der Tag des Fahrrads

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#116 Der Tag des Fahrrads
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Schnell, gesund, günstig – und gut fürs Klima! Kein Wunder, dass das Fahrrad einen eigenen Feiertag verdient hat: den Europäischen Tag des Fahrrads am 3. Juni. Ein Tag, der nicht nur eingefleischte Fahrradfans begeistert, sondern auch alle, die gern nachhaltig, aktiv und unabhängig unterwegs sind.
Was macht das Fahrrad so besonders?
Die Geschichte des Fahrrads beginnt im Jahr 1817 mit der sogenannten „Laufmaschine“, die vom deutschen Erfinder Karl Drais entwickelt wurde. Dieses erste Modell hatte zwei Holzräder, einen einfachen Rahmen und einen Sattel – aber keine Pedale. Um sich fortzubewegen, musste man mit den Füßen den Boden abstoßen. Auch wenn die Laufmaschine schon deutlich schneller war als zu Fuß zu gehen, war sie noch recht unpraktisch. Damals wurde sie vor allem vom Adel und wohlhabenden Bürgern genutzt, denn sie war teuer und galt eher als modisches Spielzeug, denn als echtes Verkehrsmittel.
In den 1860er-Jahren kam dann ein großer Fortschritt: In Frankreich entwickelten Pierre Michaux und sein Sohn Ernest das erste Fahrrad mit Pedalen – sie waren direkt am Vorderrad befestigt. Dieses neue Modell wurde „Velocipède“ genannt und war vollständig aus Metall gefertigt. Wegen der harten Fahrt über unebene Straßen bekam es schnell den Spitznamen „Knochenschüttler“. Es war zwar ein technischer Fortschritt, aber immer noch schwer und unbequem.
Einige Jahre später, in den 1870er-Jahren, wurde das Hochrad populär. Es hatte ein riesiges Vorderrad und ein sehr kleines Hinterrad, wobei die Pedale direkt an der Nabe des großen Vorderrads befestigt waren. Wer darauf fahren wollte, musste Mut beweisen – ein Sturz war nicht nur wahrscheinlich, sondern oft auch schmerzhaft. Trotzdem war das Hochrad bei sportlichen, gut betuchten Männern sehr beliebt, da es deutlich schneller war als frühere Modelle.
Den entscheidenden Durchbruch brachte schließlich das sogenannte Sicherheitsfahrrad, das um 1885 vom Engländer John Kemp Starley entwickelt wurde. Es hatte zwei gleich große Räder, eine Kette zum Hinterradantrieb und die Pedale befanden sich in der Mitte des Rahmens. Dieses neue Design war deutlich stabiler, sicherer und einfacher zu fahren. Damit wurde das Fahrrad alltagstauglich – nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen und Arbeiter. Es wurde zum Symbol für persönliche Freiheit und Mobilität.
Einen weiteren großen Fortschritt brachte die Erfindung des Luftreifens durch den Schotten John Dunlop in den 1890er-Jahren. Dadurch wurde das Radfahren wesentlich komfortabler. Das Fahrrad war nun nicht mehr nur ein Fortbewegungsmittel für wenige, sondern für große Teile der Bevölkerung erschwinglich und attraktiv.
Heute gibt es Fahrräder in unzähligen Varianten: Cityräder für den Alltag, Mountainbikes für sportliche Abenteuer, E-Bikes mit Motorunterstützung, Rennräder für Geschwindigkeit, Lastenräder für Familien oder Lieferdienste und sogar faltbare Räder für Pendler.

Warum feiern wir diesen Tag?
Der Europäische Tag des Fahrrads wurde 2018 ins Leben gerufen, inspiriert vom Weltfahrradtag der Vereinten Nationen. Das Ziel: Mehr Aufmerksamkeit für die zahlreichen Vorteile des Radfahrens. Denn Radfahren ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch leise, platzsparend, gesund und – ja! – macht meistens sogar Spaß. Wusstest du, dass Fahrradfahren allein 12 von 17 UN-Nachhaltigkeitszielen unterstützt? Kaum ein anderes Verkehrsmittel ist so vielseitig, so grün und so sympathisch wie das Fahrrad. Es verursacht keine Abgase, keinen Lärm – und braucht keinen Sprit, sondern nur ein bisschen Muskelkraft und vielleicht Rückenwind.

Was passiert am 3. Juni?
In vielen Städten in Europa – besonders aber in Deutschland – finden an diesem Tag Aktionen, Kundgebungen und Mitmach-Touren statt.
Menschen radeln durch ihre Stadt, organisieren kleine Radtouren, motivieren andere zum Mitfahren und zeigen: Das Fahrrad ist mehr als nur ein Transportmittel – es ist ein Lebensgefühl.
Für Kinder bedeutet das erste Fahrrad ein Stück Unabhängigkeit, für Erwachsene ist es ein praktisches Verkehrsmittel, für Senioren manchmal die letzte aktive Verbindung zur Umwelt.
Kurz gesagt: Das Fahrrad ist für alle da.

Was kannst DU tun?
Fahrradfahrer anfeuern: Steh am Straßenrand, klatsch oder ruf ein fröhliches „Weiter so!“ – oder noch besser: Steig selbst aufs Rad! Jeder Kilometer zählt.
Mini-Aktion planen: Wie wär’s mit einer kleinen Fahrradtour mit Freunden oder Nachbarn? Vielleicht sogar mit Picknick im Grünen oder einem „Bike & Coffee“-Stopp?
Politisch aktiv werden: Schreib deiner Stadtverwaltung! Frag nach sicheren Radwegen, Fahrradparkplätzen oder ob man Fahrräder kostenlos im Zug mitnehmen darf.
Deine Stimme zählt! Das Fahrrad bringt uns nicht nur von A nach B, sondern auch ein Stück näher an eine grünere und lebenswertere Zukunft. Also: Luft aufpumpen, Helm auf, und los geht’s!
Und du? Wie verbringst du den Europäischen Tag des Fahrrads?
Schreib’s in die Kommentare – oder erzähl uns von deinem Lieblingsradweg!

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