
Heute ist der 25. März und ich muss und möchte über Griechenland sprechen, die Heimat meiner Vorfahren. Denn heute ist zufällig auch der Unabhängigkeitstag des Landes. Der griechische Unabhängigkeitstag fällt auf den 25. März und wird seit dem Ende der griechischen Revolution im Jahr 1821 jährlich begangen. Er wird auch als „Feier der griechischen Revolution“ bezeichnet und erinnert an den Freiheitskampf der Griechen, die über 400 Jahre lang vom Osmanischen Reich besetzt waren. An diesem Tag wird auch das Fest der Maria Verkündigung begangen.
Das Fest der Verkündigung ist ein religiöser Feiertag, an dem der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria erscheint und ihr mitteilt, dass sie mit dem göttlichen Kind schwanger ist. Das ist natürlich für gläubige Menschen auch ein sehr beträchtliches Ereignis, im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht jedoch die Unabhängigkeit des griechischen Volkes, das über 400 Jahre lang vom Osmanischen Reich kolonisiert war.
Griechenland kam im 15. Jahrhundert unter osmanische Herrschaft, in den Jahrzehnten vor und nach dem Fall Konstantinopels. Im Jahr 1814 wurde eine Geheimorganisation namens Filiki Eteria (Gesellschaft der Freunde) mit dem Ziel gegründet, Griechenland zu befreien. Sie planten Aufstände auf dem Peloponnes, in den Donbass-Fürstentümern und in Konstantinopel. Der Termin wurde auf das Fest der Verkündigung 1821 festgelegt, musste aber wegen ihrer Enttarnung früher beginnen. Der griechische Unabhängigkeitskrieg dauerte elf Jahre, von 1821 bis 1832.
Nach der Einmischung der Ägypter und der Türken durch das Osmanische Reich in den Jahren 1825 bzw. 1826 schien die Revolution so gut wie verloren. Das war, bis Russland, Großbritannien und Frankreich auf der Seite der Griechen eingriffen und 1827 ihre Schwadronen entsandten. Im Jahr 1828 zog sich die ägyptische Armee unter dem Druck eines französischen Expeditionskorps zurück. Russland marschierte daraufhin in das Osmanische Reich ein und zwang es im Vertrag von Adrianopel 1829, die griechische Autonomie zu akzeptieren.
Nach neun langen Kriegsjahren wurde Griechenland schließlich mit dem Londoner Protokoll vom Februar 1830 als unabhängiger Staat anerkannt. Im Jahr 1832 wurden die endgültigen Grenzen des neuen Staates festgelegt, und Prinz Otto von Bayern wurde zum ersten König von Griechenland.
Davon kann man wiederum halten, was man will…
Jedenfalls finden heute in vielen Städten Griechenlands militärische und zivile Paraden statt. Die größte Parade findet in Athen statt, wo Soldaten, Polizei, Schüler und verschiedene Gruppen in traditionellen Kostümen durch die Straßen ziehen. In Athen beginnt die Parade auf der berühmten Vasilissis Sofias Avenue und endet am Syntagma-Platz. Die militärische Parade wird oft von hohen Regierungsvertretern, einschließlich des Präsidenten und anderer Politiker, sowie von den griechischen Streitkräften überwacht.
Der Tag beginnt aber mit religiösen Zeremonien in Kirchen im ganzen Land. Der wichtigste Gottesdienst wird in der Kathedrale von Athen abgehalten, wo die Verkündigung der Jungfrau Maria gefeiert wird. Dies ist ein bedeutendes religiöses Ereignis in der griechisch-orthodoxen Kirche, das in Verbindung mit dem nationalen Feiertag steht.
Traditionell essen die Griechen am 25. März gebratenen Kabeljau mit Knoblauchpaste, was eine landesübliche Spezialität für diesen Feiertag ist. Es wird angenommen, dass das Gericht seit der Zeit der Revolution ein symbolisches Gericht ist, das an die Verknüpfung von Unabhängigkeit und dem Bedürfnis nach Erneuerung erinnert. Dazu gibt es rote Beete. Und wenn man nicht 3 Tage nach Knoblauch riecht, dann hat man etwas bei der Zubereitung falsch gemacht.
Am Unabhängigkeitstag werden griechische Flaggen auf öffentlichen Gebäuden, in Straßen und an privaten Häusern aufgehängt. Die Nationalfarben Blau und Weiß dominieren die Straßen und Plätze, was dem Feiertag eine besonders feierliche Atmosphäre verleiht. In vielen Schulen gibt es am 25. März Zeremonien, bei denen Schüler Reden halten, Lieder singen und an die Heldentaten derjenigen erinnern, die für die griechische Unabhängigkeit gekämpft haben. Es ist ein wichtiger Tag, um das patriotische Bewusstsein und den Stolz auf die nationale Geschichte zu fördern. In diesem Sinne wünsche ich allen Griechen und Griechinnen einen schönen Feiertag! Xronia Polla!