
Der Tag der Republik Kamerun wird jedes Jahr am 20. Mai gefeiert. Der Feiertag ist auch als kamerunischer Nationalfeiertag oder Tag der Einheit Kameruns bekannt. An diesem Tag im Jahr 1972 gründete Präsident Ahmadou Ahidjo einen Einheitsstaat, indem er das föderale Regierungssystem abschaffte. Der Tag ist in Kamerun ein gesetzlicher Feiertag und wird groß gefeiert. Die Attraktionen dieses Tages sind mit Militär- und Zivilparaden sowie einer Rede des Präsidenten gefüllt. An diesem Tag bleiben die Schulen und Unternehmen geschlossen, damit alle an den Feierlichkeiten teilnehmen können. Alles Gute zum Tag der Republik Kamerun für die Bürgerinnen und Bürger Kameruns!
Die Deutschen marschierten 1884 in Kamerun ein. Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg übernahmen jedoch Großbritannien und Frankreich die Kontrolle über das Land. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kamerun daher zu einem der UN-Treuhandgebiete. Das UN-Treuhandgebiet, bekannt als Französisch-Kamerun, erlangte am 1. Januar 1960 die Unabhängigkeit von Frankreich, und Britisch-Südkamerun wurde am 1. Oktober 1961 in einen Bundesstaat innerhalb Kameruns umgewandelt.
Am 20. Mai 1972 stimmten die Kameruner in einem nationalen Referendum für einen Einheitsstaat. Damit würde das bestehende föderale Regierungssystem überholt sein. Das föderale Regierungssystem wurde daraufhin von Präsident Ahmadou Ahidjo abgeschafft, und es wurde ein Einheitsstaat gegründet. Dieser wurde als Republik Kamerun bekannt. Seit 1972 werden in Kamerun zwei Präsidenten durch Volksabstimmung gewählt. Der Staatsapparat Kameruns ist eine präsidentielle Republik mit einem starken Machtfokus auf den Staatspräsidenten, der sowohl Staatsoberhaupt als auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Der Präsident wird für sieben Jahre direkt vom Volk gewählt und hat weitreichende Befugnisse, darunter die Ernennung des Premierministers, der Minister sowie hoher Richter und Beamter. Die Legislative besteht aus zwei Kammern: der Nationalversammlung und dem Senat, wobei die Regierungspartei seit Jahrzehnten dominiert. Die Justiz ist formal unabhängig, wird jedoch in der Praxis häufig als politisch beeinflusst kritisiert. Trotz demokratischer Strukturen wird das politische System Kameruns vielfach als autoritär beschrieben, mit eingeschränkter Pressefreiheit und begrenztem Handlungsspielraum für die Opposition.
Der 20. Mai ist also in Kamerun der Nationalfeiertag, auch bekannt als Tag der Einheit. An diesem Tag gedenken die Kameruner der Volksabstimmung von 1972, in der sie sich für einen Einheitsstaat anstelle des föderalen Systems entschieden. Die Feierlichkeiten erreichen ihren Höhepunkt in der Hauptstadt Yaoundé, wo eine große Militär- und Zivilparade stattfindet. Der Präsident führt die Zeremonie an, flankiert von hochrangigen Regierungsvertretern. Neben der Parade gibt es traditionelle Tänze, Musikaufführungen und sportliche Wettbewerbe, die die kulturelle Vielfalt des Landes widerspiegeln. In den Schulen des Landes nehmen die Kinder ebenfalls an Feierlichkeiten teil, indem sie Lieder singen, Märsche durchführen und an sportlichen Aktivitäten teilnehmen. Die Feierlichkeiten betonen die nationale Einheit und das Zusammengehörigkeitsgefühl der verschiedenen ethnischen Gruppen Kameruns.
Das Verhältnis Kameruns zu seinen ehemaligen Kolonialmächten – Frankreich, Großbritannien und früher auch Deutschland – ist vielschichtig. Die Beziehung zwischen Kamerun und Deutschland ist heute von freundlicher Zusammenarbeit, Entwicklungsprojekten und historischer Aufarbeitung geprägt, aber sie hat einen belasteten Ursprung. Von 1884 bis 1916 war Kamerun eine deutsche Kolonie („Kamerun“), in der es zu Ausbeutung, Zwangsarbeit und gewaltsamer Unterdrückung kam – ähnlich wie in anderen Teilen des deutschen Kolonialreichs. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Deutschland die Kolonie, behielt aber kulturellen Einfluss, etwa durch deutsche Schulen, Kirchen und Handelsbeziehungen.
In der Gegenwart gelten die diplomatischen Beziehungen zwischen Kamerun und Deutschland als gut. Deutschland unterstützt Kamerun durch Entwicklungshilfe, etwa in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Dezentralisierung und gute Regierungsführung. Auch die kulturelle Zusammenarbeit ist stark, z. B. durch das Goethe-Institut in Yaoundé und Partnerschaften zwischen Universitäten. Gleichzeitig wächst in Kamerun das öffentliche Interesse an der kolonialen Vergangenheit – auch mit Blick auf mögliche Entschädigungen oder eine stärkere Anerkennung des Unrechts durch Deutschland.
Was denkt ihr darüber? Schreibt es in die Kommentare. Aber vergesst nicht auch, heute euren kamerunischen Freunden einen Glückwunsch dazulassen!