
Hast du schon mal daran gedacht, wie unsere Städte aussehen würden, wenn niemand den Müll abholt? Überall würden Müllsäcke liegen, es würde stinken, und Ratten und andere Tiere kämen. Es wäre unhygienisch, gefährlich und ziemlich unangenehm. Genau deshalb gibt es den Globalen Tag der Müllmänner und -frauen – einen Tag, an dem wir diesen Menschen danken, die oft übersehen werden, obwohl sie für unsere Gesundheit und unsere Umwelt eine große Rolle spielen.
Was ist der Globale Tag der Müllmänner?
Der 17. Juni ist der internationale Ehrentag für alle Menschen, die in der Müll- und Abfallentsorgung arbeiten. Ob Müllabfuhr, Recyclinghof oder Abwasserbetrieb – alle diese Berufe sorgen dafür, dass unsere Umgebung sauber und sicher bleibt. Und das jeden Tag, bei jedem Wetter. Wenn die Müllabfuhr auch nur einen einzigen Tag ausfällt, kann das große Probleme bringen. Müllberge wachsen schnell, unangenehme Gerüche breiten sich aus, und es steigt die Gefahr von Infektionen und Krankheiten. Müllarbeiter*innen leisten also eine wichtige Aufgabe für die öffentliche Gesundheit – und das meist im Hintergrund, ohne großes Lob oder Anerkennung.
Woher kommt dieser Tag?
Der Global Garbage Man Day wurde im Jahr 2011 von John Arwood gegründet. Arwood ist ein amerikanischer Unternehmer, der ein Unternehmen für Müllentsorgung und Abbrucharbeiten leitet. Schon als Kind sammelte er mit seinem Vater Flaschen und anderen Abfall, um ihn zu recyceln. Für ihn war Müll nie nur Dreck – er sah darin eine Chance, die Umwelt zu schützen. Mit der Zeit wuchs sein Unternehmen, und er erkannte: Die Menschen, die den Müll jeden Tag wegräumen, bekommen viel zu wenig Respekt. Viele sehen diesen Beruf als „niedrig“ oder „einfach“ – dabei ist er wichtig, hart und oft gefährlich. Aus diesem Grund rief Arwood 2011 den Global Garbage Man Day ins Leben. Seitdem wird dieser Tag in vielen Städten gefeiert – mit Danksagungen, Aktionen und Veranstaltungen.
Übrigens: Der englische Begriff „Garbage Man“ meint hier alle Menschen, die in diesem Beruf arbeiten – egal ob Mann oder Frau. Das Wort „man“ steht in diesem Fall für „human“, also „Mensch“. Arwood erweiterte den Ehrentag sogar auf eine ganze Woche – die sogenannte Waste & Recycling Workers Week – um alle in der Branche zu würdigen, vom Fahrer bis zum Sortierer im Recyclingzentrum.
Wie gefährlich ist dieser Beruf?
Viele wissen nicht, dass die Arbeit in der Müllentsorgung zu den gefährlichsten Berufen der Welt gehört. Müllmänner und -frauen kommen täglich mit scharfen Gegenständen, Glasscherben, Chemikalien, unangenehmen Gerüchen oder schädlichem Staub in Kontakt. Auch der Straßenverkehr ist gefährlich, besonders wenn sie zwischen den Häusern und dem Müllfahrzeug hin- und herlaufen. Es passieren immer wieder Unfälle, und nicht wenige Beschäftigte verletzen sich schwer oder erkranken durch den Kontakt mit Bakterien, Viren oder giftigen Stoffen.
Manche landen im Krankenhaus, andere müssen ihren Beruf aufgeben – im schlimmsten Fall sogar mit lebenslangen Schäden. Trotzdem ist diese Arbeit für unsere Gesellschaft unverzichtbar.
Was kannst du tun?
Du fragst dich vielleicht: Was kann ich selbst am Global Garbage Man Day tun? Hier sind ein paar einfache Ideen:
1. Sag Danke. Ein nettes Lächeln, ein kurzes „Danke!“ oder ein kleiner Muffin können viel bewirken.
2. Hilf mit. Wenn dein Müll besonders viel oder schwer ist, stell ihn ordentlich an den Straßenrand oder hilf, ihn zu übergeben.
3. Trenne deinen Müll. Papier, Plastik, Glas und Biomüll – wer richtig trennt, hilft der Umwelt und erleichtert die Arbeit der Müllabfuhr.
4. Sprich mit Kindern darüber. Viele Kinder wissen gar nicht, wie wichtig dieser Beruf ist. Der 17. Juni ist eine gute Gelegenheit, es ihnen zu erklären.
Die 3 gefährlichsten Berufe der Welt
Zum Abschluss noch etwas Interessantes: Der Beruf in der Müllentsorgung gehört zu den gefährlicheren Berufen, aber es gibt noch Berufe, die ein noch höheres Risiko haben. Laut internationalen Statistiken sind das die drei gefährlichsten Jobs der Welt:
Holzfäller:
Sie arbeiten mit schweren Maschinen im Wald, fällen riesige Bäume, oft in unebenem Gelände. Die Unfallgefahr ist sehr hoch – durch fallende Bäume, Kettensägen oder herabstürzende Äste.
Dachdecker und Bauarbeiter in großen Höhen:
Wer auf Dächern arbeitet, ist ständig in Gefahr zu stürzen. Wind, Regen und fehlende Sicherung machen die Arbeit besonders riskant.
Fischer in der Hochseefischerei:
Sie sind bei Sturm und Kälte auf hoher See unterwegs, müssen schwere Netze ziehen und arbeiten oft ohne Pause – das alles in gefährlichen Bedingungen auf engstem Raum.
Auch wenn Müllarbeiter*innen nicht in allen Listen ganz oben stehen, ist ihr Beruf oft unterbewertet und unterschätzt – obwohl er körperlich fordernd und gesundheitlich riskant ist. Ob Holzfäller, Fischer oder Müllmann – gefährliche Berufe verdienen Respekt. Aber gerade die Menschen, die täglich unseren Müll abholen, halten unsere Städte am Laufen. Sie sorgen dafür, dass wir gesund leben können – ganz ohne Applaus oder Aufmerksamkeit.
Vielleicht ist heute der richtige Tag, mal innezuhalten, den Müll ordentlich zu trennen, „Danke“ zu sagen – und diese stillen Helden nicht nur am 17. Juni zu würdigen.