Fast jeder kennt Sudoku und auch fast jeder hat es schon mal gespielt. Auf dem Handy, in einer Zeitschrift oder einem Magazin. Am 9. September, dem Internationalen Tag des Sudokus, feiern wir dieses clevere Spiel, das nicht nur Spaß macht, sondern auch unsere Denkfähigkeit trainiert.
Aber hast du dich schon mal gefragt, wie jemand überhaupt auf die Idee gekommen ist? Wie ist Sudoku entstanden und, vor allem, wo? Das und vieles mehr erfährst du heute – und lernst sogar Deutsch dabei!
Sudoku ist heute eines der beliebtesten Zahlenrätsel weltweit – aber es begann als eine einfache Idee, die Spiel und Logik verbindet.
Im Jahr 1892 veröffentlichte die französische Zeitung „La Siècle“ ein Spiel, das Sudoku insofern ähnelte, als jede Zeile und Spalte alle vorgegebenen Zahlen enthalten musste. Im Gegensatz zu Sudoku wurden jedoch Zahlen über 9 verwendet, und es waren eher die mathematischen Fähigkeiten der Spieler gefragt als ihr logisches Denkvermögen. In den folgenden Jahren griffen andere französische Zeitungen diesen Trend mit ähnlichen Spielen auf, aber keines davon war mit Sudoku identisch, und die Popularität dieser Spiele ließ um die Zeit des Beginns des Ersten Weltkriegs nach.
Springen wir nun ins Jahr 1979. Man sagt, dass der Architekt Howard Garns aus Indiana ein von ihm selbst erfundenes Rätsel (damals unter dem Namen „Number Place”) im „Dell Magazine” veröffentlichte, aus dem das Spiel hervorging, das wir heute als Sudoku kennen. Garns verstarb jedoch, ohne dass sein geistiges Kind zu einer internationalen Sensation wurde. In der Zwischenzeit eroberte das Spiel die japanische Rätselindustrie im Sturm, erhielt zum ersten Mal den Namen Sudoku und gewann Millionen von begeisterten Spielern. 1997 entwickelte der Hongkonger Richter Wayne Gould ein Computerprogramm, das einzigartige Sudoku-Rätsel erstellen konnte. Er bot das Spiel als tägliches Rätsel für Zeitungen in Großbritannien an, und bald war Sudoku auf der ganzen Welt bekannt. Man kann also sagen, und nicht viele wissen das, dass Sudoku eigentlich amerikanisch ist.
Was bedeutet der Begriff „Sudoku“?
Wie ich schon sagte, erlangte das Spiel in Asien Popularität. In Japan bekam es den Namen „Sudoku“, was so viel heißt wie „die einzelnen Zahlen“ oder „einzelne Zahlen“ (数字 „sū“ = Zahl, 独 „doku“ = einzeln). Es wurde so schnell verbreitet, dass der Name gleich mitkam. Schnurstracks hieß es auf der ganzen Welt: „Lass uns eine Runde Sudoku spielen!“
Sudoku gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Das klassische Sudoku ist ein großes Gitter mit neun mal neun Feldern. Dort muss man Zahlen von eins bis neun so eintragen, dass sie in jeder Reihe, jeder Spalte und in jedem kleinen Quadrat nur einmal vorkommen. Daneben gibt es auch kleinere Versionen, zum Beispiel mit vier mal vier Feldern, die besonders für Anfänger geeignet sind. Manchmal gibt es besondere Regeln, wie zum Beispiel, dass auch die Zahlen auf den Diagonalen nur einmal vorkommen dürfen. Das nennt man Diagonal-Sudoku. Eine weitere Variante heißt Killer-Sudoku. Hier sind Felder zu Gruppen zusammengefasst, und die Zahlen in einer Gruppe müssen zusammen eine bestimmte Summe ergeben. Es gibt auch sehr große und komplexe Sudoku-Rätsel, bei denen mehrere Gitter miteinander verbunden sind. Diese verschiedenen Arten machen Sudoku spannend und abwechslungsreich. So ist für jeden etwas dabei – ob Anfänger oder Profi.
Habt ihr euch schon mal gefragt, wie viele verschiedene Variationen es gibt? Die Zahlen gehen von 1 bis 9, irgendwann muss doch mal Schluss sein, oder? Haltet euch fest: Bei einem klassischen 9×9-Sudoku gibt es etwa 6,67 Trillionen (6.670.903.752.021.072.936.960) verschiedene gültige Zahlenkombinationen. Könnt ihr euch das überhaupt vorstellen? 6,67 Trillionen! Um das zu vergleichen: Wenn du jede Sekunde eine Zahl sagen würdest, ohne Pause, dann bräuchtest du mehr als 200 Milliarden Jahre, um alle diese Kombinationen zu zählen! Zum Vergleich: Das Alter des Universums wird auf etwa 13,8 Milliarden Jahre geschätzt. Oder anders gesagt: Wenn du jeden einzelnen Sandkorn auf der Erde mit einer anderen Sudoku-Lösung vergleichen würdest, gäbe es immer noch mehr mögliche Sudoku-Lösungen als Sandkörner!
Wahnsinn, oder? Und der Schwierigkeitsgrad variiert natürlich auch, je mehr oder weniger man Felder freilässt.
Der Internationale Tag des Sudokus wird jedes Jahr am 9. September gefeiert. Offiziell eingeführt wurde dieser Tag im Jahr 2013 von der „World Puzzle Federation“, einer internationalen Organisation, die sich dem Rätselsport widmet. Die Wahl des Datums ist kein Zufall: Sudoku-Rätsel basieren auf einem 9×9-Gitter, deshalb wurde der 9. September – also 9/9 – als idealer Tag gewählt. Seitdem feiern Menschen weltweit Sudoku als Spiel, das Spaß macht, die Konzentration fördert und die Denkfähigkeit trainiert.
Sudoku und Rätsel allgemein haben viele Vorteile für unseren Geist und unser Wohlbefinden. Sie fördern das logische Denken und helfen uns, besser Probleme zu lösen. Beim Lösen eines Sudokus müssen wir genau aufpassen, kombinieren und strategisch vorgehen. Das trainiert unser Gehirn und hält es fit. Dabei geht es nicht um Allgemein – oder Schulwissen. Vom Akademiker bis hin zum Analphabeten. Jeder kann Sudoku spielen. Und man benutzt es sogar beim Kampf gegen Alzheimer oder anderen Erkrankungen, die zu kognitiven Einschränkungen führen. Rätsel verbessern die Konzentration und die Geduld, weil man sich auf eine Aufgabe lange fokussieren muss. Sie stärken auch das Gedächtnis, da man sich Zahlen, Regeln oder Lösungswege merken muss. Rätsel können zudem Stress reduzieren. Wenn wir uns auf eine spannende Aufgabe konzentrieren, vergessen wir oft den Alltag und entspannen dabei.
Nicht zuletzt macht das Lösen von Sudoku und anderen Rätseln einfach Spaß und sorgt für Erfolgserlebnisse, die das Selbstvertrauen stärken. Deshalb sind Sudoku und Rätsel eine tolle Möglichkeit, spielerisch den Geist zu trainieren und dabei Freude zu haben.
Ich habe heute sehr viel Neues gelernt. Wer hätte gedacht, dass ein einfaches Rätsel aus den USA so um die Welt gehen würde? Nächste Woche hören wir uns wieder mit einem weiteren spannenden Thema!