#137 Faszination Origami – die Kunst des Papierfaltens

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#137 Faszination Origami – die Kunst des Papierfaltens
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Hast du schon einmal versucht, aus einem einfachen Blatt Papier etwas ganz Besonderes zu machen? Vielleicht einen Vogel, eine Blume – oder sogar einen Drachen?

Heute ist der Internationale Tag des Origami! 

Ein perfekter Anlass, um über diese faszinierende Kunst zu sprechen, bei der aus einem Stück Papier kleine Kunstwerke entstehen – ganz ohne Schere oder Kleber.

Origami ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch beruhigend, kreativ und manchmal sogar ein bisschen magisch. Und ganz nebenbei lernt ihr auch wichtige deutsche Vokabeln und Ausdrücke. Los geht’s! 

Das Wort „Origami“ kommt aus dem Japanischen: „oru“ bedeutet falten und „kami“ heißt Papier. Der Ursprung von Origami liegt in Japan, wo die Kunst des Papierfaltens im 7. Jahrhundert durch buddhistische Mönche aufkam, die Papier aus China mitbrachten. Papier wurde also  im alten China erfunden, etwa im 2. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung. Von dort aus kam es nach Japan, wo das Falten von Papier schließlich zu einer eigenen Kunstform wurde. Früher war Papier in Japan sehr teuer. Deshalb war Origami zunächst etwas Besonderes, etwas für religiöse Zeremonien oder Geschenke. Später, als Papier günstiger wurde, begann man, Origami auch als Freizeitbeschäftigung zu sehen – als eine Form von Meditation, Konzentration und Schönheit.

Das wohl bekannteste Origami-Modell ist der Kranich, auf Japanisch „orizuru“. Er gilt als Symbol für Glück, Frieden und ein langes Leben. In Japan erzählt man, dass jemand, der tausend Papierkraniche faltet, sich einen Wunsch erfüllen darf. Diese Legende wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Geschichte von Sadako Sasaki weltberühmt – einem japanischen Mädchen, das nach dem Atombombenabwurf in Hiroshima an Leukämie erkrankte. Sie faltete hunderte Kraniche als Zeichen für Hoffnung und Frieden. Bis heute ist der Kranich ein internationales Symbol für den Wunsch nach einer friedlichen Welt.

Aber Origami ist längst nicht nur ein traditionelles Hobby. Heute wird es auch in der Wissenschaft, Mathematik und Technik genutzt.  Könnt ihr euch vorstellen, wie? Forscherinnen und Forscher entwickeln mit Origami-Techniken faltbare Solarpaneele für Satelliten, medizinische Implantate, oder sogar Rettungsroboter, die sich zusammenfalten und dann wieder entfalten können. Es ist unglaublich, wie viele Ideen aus einem Stück Papier entstehen können!

Auch in der Kunstszene ist Origami sehr beliebt. Es gibt moderne Künstler, die riesige Installationen aus hunderten von Papierfiguren erschaffen – oder Designer, die Origami in Mode, Architektur oder Produktdesign einbauen. In vielen Städten auf der Welt gibt es Origami-Clubs und Workshops, wo Menschen gemeinsam falten, Ideen austauschen und neue Modelle erfinden.

Und vielleicht hast du es schon einmal gemerkt: Wenn man Origami macht, vergisst man schnell die Zeit. Man konzentriert sich, wird ruhig, atmet gleichmäßig – fast wie bei einer Meditation. Das Falten ist eine kleine Pause vom Alltag. Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich habe viele Hobbys und vielleicht auch das eine oder andere Talent. Aber Origami falten kann ich nicht! Ich habe zu wenig Geduld und oft sind mir die Anweisungen zu schwierig. Deswegen schaue ich mir schöne Origami-Kunst lieber an. Aber da ist jeder anders. Also: Wenn du heute ein Stück Papier findest – probier’s doch mal aus! Vielleicht faltest du einen kleinen Vogel, ein Herz oder einfach nur ein Boot. Es geht nicht darum, dass es perfekt wird, sondern darum, den Moment zu genießen. Origami erinnert uns daran, dass aus etwas Einfachem – wie einem Blatt Papier – etwas Wunderschönes entstehen kann. Vielleicht probiere ich auch heute Abend etwas und zeige es euch. 

Danke, dass du heute dabei warst! Ich wünsche dir einen kreativen Origami-Tag – und wer weiß: vielleicht entdeckst du ja ein neues Hobby! Bis zum nächsten Mal – und bleib neugierig! 

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