Im Dezember haben viele von Weihnachten und Neujahr im Sinn. Aber es gibt noch viele andere spannende Feiertage. Am 2. Dezember feiert der indische Bundesstaat Assam einen ganz besonderen Tag: den Asom Divas, auch bekannt als Sukaphaa Divas.
Vielleicht hast du schon mal davon gehört – oder vielleicht ist es das erste Mal, dass du diesen Namen hörst. Aber dieser Feiertag hat es wirklich verdient, bekannter zu werden!
Denn er erinnert an den Mann, der vor fast 800 Jahren die Grundlage für das heutige Assam gelegt hat – Sukaphaa, den Gründer des Ahom-Königreichs.
Und auch wenn das alles ziemlich weit weg von Europa und Deutschland klingt, steckt dahinter eine spannende Geschichte über Kultur, Identität und Verständigung zwischen Menschen. Und nebenbei lernt ihr auch viele kulturrelevante Vokabeln. Los geht’s!
Assam liegt im Nordosten Indiens, eine Region, die bekannt ist für grüne Landschaften, Teeplantagen, Flüsse und viele verschiedene Volksgruppen und Sprachen.
Bevor Sukaphaa kam, war die Region nicht geeint – es gab viele kleine Gemeinschaften, die unabhängig voneinander lebten. Sukaphaa war ursprünglich ein Prinz aus einem Königreich im heutigen Myanmar. Um das Jahr 1228 zog er mit einer kleinen Gruppe Menschen über die Berge nach Westen – auf der Suche nach neuem Land und neuen Möglichkeiten.
Aber statt zu kämpfen oder die Bevölkerung zu unterwerfen, entschied er sich für etwas anderes: Er wollte Verbindungen schaffen. Er sprach mit den Einheimischen, lernte ihre Sprachen, verstand ihre Lebensweise und verheiratete seine Leute mit den lokalen Gemeinschaften. So entstand Schritt für Schritt eine neue kulturelle Identität – die Ahom-Kultur, aus der später Assam wurde. Sein Königreich dauerte über 600 Jahre und prägte die Sprache, Kunst, Musik und Politik der Region tief. Der 2. Dezember, also der Tag, an dem Sukaphaa in Assam ankam, gilt heute als Asom Divas – ein Feiertag, der Einheit in Vielfalt symbolisiert. Die Menschen feiern diesen Tag mit Paraden, traditionellen Tänzen, Liedern, Reden und Ausstellungen. Vor allem in Schulen und Universitäten wird die Geschichte Sukaphaas erzählt, um junge Menschen daran zu erinnern, wie wichtig Toleranz und gegenseitiger Respekt sind. Ihr fragt euch vielleicht, war Sukaphaa überhaupt nicht gewalttätig? Nach historischen Berichten war Sukaphaa tatsächlich ungewöhnlich friedlich für einen Herrscher seiner Zeit. Natürlich war er ursprünglich ein militärischer Anführer, und seine Ankunft in Assam geschah mit einer kleinen Armee — also: er kam nicht allein mit Diplomaten. Aber: Es gibt keine bekannten Aufzeichnungen über große Kriege oder Zerstörungen bei seiner Ankunft.
Stattdessen wird betont, dass er bewusst auf Gewalt verzichtete, um mit den lokalen Bevölkerungsgruppen Kontakt aufzubauen. Er führte Gespräche, teilte Wissen über Landwirtschaft, und förderte Heiraten zwischen seiner Gruppe (den Tai-Ahom) und den einheimischen Stämmen. Dadurch entstand Vertrauen, und das Ahom-Königreich wuchs langsam durch Integration statt Unterwerfung. Man könnte also sagen:
Er war kein Pazifist im modernen Sinn, aber strategisch und respektvoll – er wusste, dass Zusammenarbeit langfristig stabiler ist als Eroberung.
Darum gilt er in Assam bis heute als Symbolfigur für Einheit, kulturelle Vielfalt und friedliche Verständigung. Ich finde, das hat auch eine schöne Verbindung zum Sprachenlernen. Denn wenn man eine neue Sprache lernt – so wie ihr gerade Deutsch –, dann geschieht etwas Ähnliches: Man öffnet sich einer neuen Kultur, hört zu, versucht zu verstehen, und langsam wird das Fremde vertraut. Sukaphaa hat vor Jahrhunderten genau das getan – er hat verstanden, statt zu erobern. Vielleicht ist das die wichtigste Lektion dieses Feiertags: Dass Verständigung immer stärker ist als alles andere. Asom Divas ist also viel mehr als nur ein lokaler Feiertag. Er ist eine Erinnerung daran, dass Frieden und Zusammenhalt aus Neugier, Offenheit und Respekt entstehen. Und vielleicht kann jeder von uns ein kleines bisschen „Sukaphaa“ im Alltag sein – indem wir neue Menschen, Sprachen und Ideen nicht mit Angst, sondern mit Interesse begegnen. Ich hoffe, euch hat diese kleine Reise nach Assam gefallen! Wenn ja, lasst mir gern ein Like oder Kommentar da – und erzählt mir: Habt ihr schon mal von Asom Divas gehört? Oder kennt ihr ähnliche Feiertage in eurer Heimat, die für Einheit und Vielfalt stehen? Bis zum nächsten Mal – bleibt neugierig, offen und lernfreudig. Tschüss und bis bald!
