#47 Tag der Drachen

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#47 Tag der Drachen
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Der Tag des Drachen wird jedes Jahr am 16. Januar zelebriert. Mit ihren laut schlagenden Flügeln, ihrem flammenden Atem und ihren stählernen Schuppen gelten Drachen als unaufhaltsame Meister des Chaos. Sie werden jedoch auch als zähmbare und freundliche Geschöpfe dargestellt, die sich gut mit den Menschen vertragen können. Dieser Tag soll die Menschen weltweit ermutigen, die Geschichte und die soziokulturelle Bedeutung dieser Fabelwesen zu würdigen.
Das Wort “Drache”, auf Englisch „dragon“, gelangte erstmals im frühen 13. Jahrhundert in die englische Sprache, und zwar aus dem altfranzösischen “dragon”, das wiederum aus dem lateinischen “draconem” stammt, was “große Schlange” bedeutet. Drachen sind seit jeher Teil der Weltgeschichte, wobei die ersten Darstellungen von Drachen bereits 4500 v. Chr. zur Zeit der Römer und Ägypter entstanden. Seitdem tauchen Drachen und Drachenmotive in vielen Werken der modernen Literatur auf, insbesondere im Fantasy-Genre.

Woher stammt denn die Zelebrierung? Sie wurde 2004 von Donita K. Paul ins Leben gerufen. Die Autorin warb für die Veröffentlichung ihres Romans “Dragon Spell”, der Teil eins einer fünfbändigen Reihe ist. Das Buch handelt von einer ehemaligen Sklavin, die ihr Schicksal ändert und zur Retterin der Drachen wird. Es ist eine Hommage an Drachen in der Literatur, aber auch an das Lesen im Allgemeinen und an die Popkultur. Es gibt verschiedene Arten von Drachen: feuerspeiende Exemplare, die wie Wasserspeier in mittelalterlichen Kirchen aussehen. Andere sind vielköpfige Hydras, die aus dem Meer auftauchen. Wieder andere sind Wyvern, Basilisken und andere mythische Kreaturen mit losen Verbindungen zur realen Welt.

Je nach Mythologie repräsentieren Drachen mal das Gute oder auch das Böse. In der deutschen Literatur kommt man um „Sigfried, den Drachentöter“ nicht drum rum. In der germanischen Mythologie ist der Drache Fafnir ein Wesen, welches durch einen Vatermord aus Geldgier entstand und einen Schatz, das Rheingold, bewachte. Laut Legende hat Siegfried den berühmten Drachen erschlagen und anschließend in dessen Blut gebadet, um Unverwundbarkeit zu erlangen.

In China wiederum symbolisiert der Drache Reichtum, doch vor allem steht er für Glück, für Güte und Intelligenz. Deshalb ist das chinesische Sternzeichen “Drache” von besonderer Bedeutung für die chinesische Bevölkerung.

Es gibt keinen bestimmten Ort, an dem Drachen leben bzw. angeblich leben sollen. Es sind keine Sümpfe, keine Berghöhlen, keine dunklen Höhlen und nicht einmal dichte Wälder, wie es die Geschichten über Drachen vermuten lassen. Sie existieren also nur in unserer Fantasie, denn bisher hat noch niemand bewiesen, dass sie real sind.

Letztendlich erfüllt die Vorstellung von Drachen, die mit den Menschen interagieren, unseren Geist mit Ehrfurcht und beflügelt unsere Fantasie. In der Bibel werden sogar Drachenbilder als symbolische Metaphern verwendet, um Seeungeheuer, Schlangen und finstere kosmische Kräfte zu beschreiben. Verschiedene Begriffe, die mit Drachen übersetzt werden, tauchen mehr als 20 Mal im Alten Testament und vier Mal im Neuen Testament auf. Apropos, die Drachenverehrung, bekannt als Dragonoph, ist eine polytheistische Religion, die auf dem Glauben basiert, dass Drachen die ursprünglichen Schöpfer der Welt sind und dass Gott der erste Drache Glaurung ist. Wie könnt ihr diesen Tag also feiern? Das Naheliegendste ist, einen Film mit oder über Drachen zu schauen. Es gibt unzählige Filme, darunter „Dragon Heart“ oder „Wie man einen Drachen zähmt“. Ich möchte euch zum Schluss von einer Sage erzählen, und zwar Prinz Bajaja. Der tschechoslowakische Film stammt aus dem Jahr 1971 und erzählt das Märchen von einem Prinzen, der nach dem Verlust seiner Eltern seine Burg verlässt, um nach dem Glück zu suchen. Auf seiner Reise erlebt er mehrere Abenteuer und besiegt so manchen Schurken, unter anderem einen dreiköpfigen Drachen. Wie die Geschichte ausgeht, müsst ihr euch jedoch selber anschauen. Viel Spaß dabei!

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