Der Tag des Pilzes wird am 16. April gefeiert und ehrt alles, was mit Pilzen zu tun hat. Im Mittelalter glaubte man, Pilze seien keine Lebewesen. Später wurden sie den Pflanzen zugeordnet, heute sind sie neben Pflanzen und Tieren als eigenes Reich anerkannt. Pilze besitzen keine Photosynthese-Pigmente, sondern beziehen ihre Nahrung aus toten oder lebenden Organismen. Durch ihre winzigen, leicht verbreitbaren und oft in ungeheuren Mengen gebildeten Sporen sind Pilze allgegenwärtig und doch nur selten mit dem bloßen Auge zu erkennen. Viele können nur unter dem Mikroskop erkannt werden, fast alle wachsen verborgen. Wir nehmen aber jene Arten wahr, die Fruchtkörper bilden. Bei den Fruchtkörpern handelt es sich um kurzlebige, sporenbildende Strukturen, die wir allgemein als Pilz bezeichnen. Trüffel, Steinpilze oder Morcheln sind also nur die Vermehrungsstadien der Arten, ähnlich wie der Apfel eines Apfelbaumes.
Da sie erstmals in den frühen europäischen Gemeinschaften auftauchten, wird allgemein angenommen, dass die Menschen seit Anbeginn der Zeit Pilze sammeln, möglicherweise sogar in prähistorischer Zeit. Trüffel und andere Pilzarten wurden im antiken Griechenland und Rom sehr geschätzt. Die amerikanische Autorin Cynthia Bertelsen behauptet in ihrem Buch “Mushroom: A Global History”, dass beide bekannten historischen Autoren, Plinius der Ältere und Aristoteles, über Pilze geschrieben haben. Sie behauptet auch, dass der römische Philosoph Galen mehrere Absätze über das Sammeln von Wildpilzen geschrieben hat. Cynthia Bertelsen fügt hinzu, dass es wahrscheinlich ist, dass China und Japan bereits 600 n.u.Z. die ersten Orte waren, an denen Pilze angebaut wurden.
Aber es dauerte eine Weile, bis die Amerikaner Pilze akzeptierten und sich an sie gewöhnten. In dem Kochbuch “The Virginia Housewife” werden Pilze zum ersten Mal in Amerika erwähnt (1824).
Pilzsuppe ist ein klassisches amerikanisches Gericht, oder auch gefüllte Pilze fehlen auf keiner Party. Bertelsen fügt hinzu, dass es archäologische Beweise für die spirituelle Verwendung von Pilzen bereits 10000 v. Chr. gibt. Es gibt Beweise dafür, dass verschiedene Kulturen, darunter die alten Griechen, die Maya, die Chinesen und die Wikinger, halluzinogene Pilze verwendet haben, neben vielen anderen. Aber wir bleiben heute mal bei den Speisepilzen. Die Menschen konsumieren heute regelmäßig Speisepilze, was die landwirtschaftliche und agrarwirtschaftliche Entwicklung der Anbaugebiete stark gefördert hat. Etwa die Hälfte aller essbaren Pilze wird in China produziert, das auch für den jährlichen Pilzkonsum von 1,4 Milliarden Einwohnern der Welt verantwortlich ist. Mit geschätzten 194 000 Tonnen Speisepilzexporten pro Jahr war Polen im Jahr 2014 der führende Exporteur von Pilzen in Europa. Und was ist mit Deutschland?
Auch die Deutschen sind große Pilzfans und das gilt nicht nur für das Verzehren, sondern auch für das Sammeln von Pilzen. Auf Wanderungen, alleine oder in Gruppen: Pilze sammeln ist für eine ganz normale Freizeitbeschäftigung. Doch Vorsicht! Etwa 180 Pilzarten können beim Menschen verschiedene Pilzkrankheiten hervorrufen. Diese können starkes Unwohlsein bewirken oder noch Schlimmeres. Zum Schutz der Menschen und auch des Ökosystems gibt es im Internet oder Buchhandel alles, was man über Pilze wissen muss, zum Beispiel wo welche Pilze am Besten zu finden sind, ob es bestimmte Verordnungen gibt und natürlich auch welche Pilze giftig sind. Der Grüne Knollenblätterpilz ist Deutschlands gefährlichster Giftpilz. Er besitzt nicht nur extrem giftige Amatoxine sowie Phallotoxine. Er ist auch weit verbreitet und häufig in Laubwäldern zu finden. Schon ein winziger Bissen kann tödlich enden. Also merkt euch: Seid euch 100 % sicher, welchen Pilz ihr in euren Korb legt. Mehrere Indikatoren müssen stimmen, wie Geruch, Aussehen, Farbe etc.
Wenn ihr gut vorbereitet seid, dann kann es mit eurem Sammeln losgehen! Trotz dieser genannten Risiken ist der Nutzen vieler Pilze für den Menschen weit größer, etwa bei der Herstellung von Hefeteig und alkoholischen Getränken und natürlich als Lebensmittel.
Einen Pilz, den ihr übrigens nicht mal so zufällig im Wald finden werdet, ist der Trüffel. Trüffel sind Schlauchpilze und können nur unter bestimmten Bedingungen gezüchtet werden. Bis sich aus einer Spore eine Trüffel entwickelt, können 5 bis 10 Jahre vergehen. All das und ihre aufwendige Suche mit ausgebildeten Trüffelhunden macht sie so teuer. Bis zu 15.000 Euro kann ein Kilogramm kosten.
Mein Lieblingspilz – und der einzige Pilz, den ich manchmal esse – ist der Enoki Pilz aus Japan. Sie schmecken sehr mild und haben einen nussigen Geschmack, den man leicht mit anderen Zutaten kombinieren kann. Was ist euer Lieblingspilz?